Wühlkiste

- über die Firma Apple -

aus der Sicht eines Users bis zum Intel-Zeitalter

iBookDie Gründungsgeschichte der Firma Apple hat etwas von einem Mythos, so wie die Firma selbst auch. Wir halten hier einfach mal sachliche Daten fest, natürlich ohne Garantie auf Vollständigkeit und Unfehlbarkeit. Wer mehr über die Geschichte dieser Firma wissen will, die zwar manches Mal vor dem Ruin stand, stets totgesagt wird, aber trotzdem immer wieder die Computer und inzwischen auch die Welt der Unterhaltungsindustrie revolutioniert, dem sei das Buch Apple - streng vertraulich empfohlen. Das räumt zumindest mit dem Mythos über Steve Jobs auf. Etwas realistischer geht es in „iWoz“ der Biographie von Steve Wozniak zu.

ab 2002, ab 2004

1976 gründeten Steven Paul Jobs (21) und Steven Gary Wozniak (25) ihre Firma Apple Computer, um ihre erste selbstgebastelte Platine zu verkaufen. Hierbei handelte es sich um den Apple I. Um den Apple I bauen zu können verkaufte Jobs seinen VW Bus und Woz seinen Taschenrechner. Sie arbeiteten damals angeblich in der Garage von Jobs Stiefeltern (was allerdings mehr eine Legende ist). Einen 10% Anteil an der Firma erhielt Jobs Freund Ronald Gerald Wayne (41), der auch das erste Apple Logo entwickelte. Er gab seine Anteile allerdings schon nach zwei Wochen wieder zurück, beriet die beiden Jungen jedoch weiterhin.

Leider hatte der Apple I nicht den erhofften Erfolg und so entwickelten die beiden Schulfreunde den Apple II, einen Kleincomuter mit Farbgrafik und sogar einem richtigen Gehäuse aus Kunststoff. In der Idee waren sich beide einig, einen Computer für jedermann zu bauen, technisch umgesetzt wurde das Ganze von Woz, während der jüngere Steve sich um die Beschaffung der Einzelteile und die Organisation kümmerte. Dies war Jobs und Wozniaks erster Erfolg, im Frühjahr 1977 folgte ein Diskettenlaufwerk, die Apple Disk II. Damals war Apple damit das preiswerteste und kleinste Floppylaufwerk gelungen, was (natürlich) auch herrlich einfach zu bedienen war (für damalige Verhältnisse).
In dieser Zeit wurde auch das "richtige" Apple Logo von Rob Janov entwickelt: Der angebissene Apfel, (bite -> Byte) der zur Untermauerung der Farbfähigkeit des Apple II noch bunte Streifen erhielt.

Dann zieht Apple um nach Bandley One. Der erste President Michael M. Scott wird von National Semiconductor abgeworben. 1979 wird der Apple II Plus eingeführt.

1980 kam der Apple III (ein Flop) heraus und das Unternehmen war mittlerweile auf mehrere tausend Mitarbeiter angewachsen. Man begann endlich "richtig" Computer zu produzieren. Es wurden Manager eingestellt, neue Investoren gesucht und manch einer der alteingessenenen Mitarbeiter war nicht unbedingt glücklich über die Veränderungen die bei der Firma vorgingen.

Das nächste Jahr war nicht mehr ganz so rosig, die ersten 40 Mitarbeiter wurden wieder entlassen. Wozniak wird bei einem Flugzeugabsturz verletzt, im März wird Jobs Aufsichtsratsvorsitzender.
1979 beginnt die Entwicklung der Lisa, mittlerweile ist Mike Makkula Apples Präsident. Er feuert später Jobs aus dem Lisa Projekt, der daraufhin die Arbeit am Macintosh begann.

IBM ändert 1981 die Computer Welt und bringt den ersten PC heraus. Also mußte Apple sich ranhalten und Jobs sah sich in seinem Job als Top-Manager einer richtigen Firma überfordert.

1983 schließlich gelingt es ihm John Sculley von Pepsi-Cola abzuwerben, er wird Präsident und CEO (Vorstandsvorsitzender) von Apple. Sculley hatte jedoch keine Ahnung von der Computer-industrie und hatte eigentlich immer eine andere Meinung als Jobs. Die Ankündigung des Macintosh rückte näher und Steve Jobs motivierte seine Mitarbeiter und Entwickler bis zum letzten.

Dann kam der legendäre „1984“ Werbespot, um den sich seinerseits diverse Legenden ranken. Nach vielem Hin- und Her lief der von Ridley Scott gedrehte 60 Sekunden-Spot schließlich doch noch während der dritten Super-Bowl Spielzeit am 22. Januar 1984. 1984 war ganz an Orwells Roman angelehnt und spielt auf die IBM Übermacht im PC Sektor an, welche von einem neuen Gerät zerschlagen werden soll. Am Ende des Spots taucht der Satz auf: On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh. And you'll see why 1984 won't be like „1984“.
Der Mac wurde erstmal ein Renner, dann setzte jedoch eine Flaute im Heimcomputermarkt ein. Außerdem fehlte dem neuen Macintosh eine Festplatte.

1985 kam es dann zum großen Eklat zwischen John Sculley und Steve Jobs. Nach einer gescheiterten Intrige von Jobs gegen Sculley verließ Jobs schließlich seine Firma und gründete NeXT.

Leider lief es nach der Ernennung von Sculley zum Vorstandsvorsitzenden im Mai 1985 nicht mehr sonderlich gut für Apple. Ein Fünftel der Mitarbeiter mußte entlassen werden. Der erste Quartalsverlust und der Abgang von Jobs stärkten nicht gerade Sculleys Stellung in der Firma.

Dann begann das Problem Microsoft und Bill Gates. Windows 1.0 hatte doch eine frappierende Ähnlichkeit mit der Mac-Oberfläche. Gates erklärte sich schließlich mit der vertraglichen  Versicherung einverstanden, daß Microsoft  Apples Technik nicht in Windows 1.0 verwenden würde. Leider stand in dem Vertrag jedoch nichts über die zukünftigen Windows Versionen. Damit hatte Apple seine ausschließlichen Rechte an der Fenstertechnik definitiv verloren. Das Dokument wurde später wichtig in weiteren gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Apple und Microsoft bezüglich der Windows- Oberfläche.

Mac ClassicSchließlich baute Apple den LaserWriter und zusammen mit Pagemaker ging es für Apple wieder bergauf.
1987 wurde der Mac II eingeführt und Apple war wieder der Liebling der Wall Street.

Mit der Einführung von Windows 3.0 (1990), welches im Gegensatz zum Mac OS auf allen PCs lief, begannen die nächsten Schwierigkeiten für Apple. Irgendjemand kam auf die schlaue Idee, Mac OS zu lizensieren, was dem neuen Apple CEO Michael Spindler jedoch für zu späte erschien und damit nicht in die Tat umgesetzt wurde.
Schließlich kam Ende 1991 der erste PowerBook heraus (nein, das Ding heißt NICHT Laptop oder auch Notebook), welches ein voller Erfolg wurde.

1993 brachte Apple den berühmten Newton, Apples PDA heraus. Dieser zeichnet sich jedoch durch eine nahezu grottenschlechte Handschriftenerkennung aus und wurde am Ende zwar weltbekannt aber dennoch ein millionenteurer Flop. Auch wenn in einem späteren Modell die Handschriftenerkennung durchaus gut war. Aber Apple war der Zeit wohl mal wieder ein wenig zu weit voraus. 1996 wurde Newton schließlich in ein Subunternehmen umgewandelt.

Im Juni 1993 wurde Sculley endgültig entlassen und Spindler bekam den Job als alleiniger Herrscher von Apple. Er blieb zweieinhalb Jahre und verwirklichte eine Reihe von Projekten.

Darunter die PowerMacs. 1994 war es Zeit für die ersten PPC Macs mit dem superschnellen IBM/Motorola Chip im Inneren. Dies war auch die Zeit der MacClones, die allerdings nicht lange währte. Apple kaufte unter Steve Jobs 1997 die Lizenzen zurück, weil der erhoffte Erfolg für des OS nicht eintrat.

1995 kam Apple mit der Lieferung nicht mehr nach, was sich zu einem immer größeren Problem auswuchs, da auch noch Windows 95 ausgeliefert wurde, welches nun eindeutig der Mac GUI ähnelte.
Unter Spindler wurde dann Performa Familie forciert und die größeren Macs wurden vernachlässigt. Das hatte einen 68Millionen Dollar Verlust zur Folge. Daraufhin wurde Spindler durch Gil Amelio ersetzt.

Amelio tat, was er konnte, um Apple wieder zur erfolgreichen Firma von einst zu machen. Leider war das nicht so ganz erfolgreich. Ende 1996 wollte Apple dann das Betriebssystem NeXTstep haben, kaufte NeXT und damit auch Steve Jobs... Aus NeXTStep wurde schließlich Rhapsody, Mac OS 9.

1997 dann die große Krise: Ein weiterer Millionenverlust und die Kündigung von Gil Amelio als CEO. Es fand sich aber kein Ersatz für den Vorstandsposten. Schließlich wurde Jobs zum Interims CEO ernannt. Er mußte gravierende Veränderungen vornehmen, um Apple aus der Krise zu retten.

Die größte Überraschung bereitete Jobs dem Apple-Publikum dann 1997 auf der MacWorld in Boston: Er kündigte das neue Betriebssystem (Codename Rhapsody) an, versprach neue Macs und - verkündete die Zusammenarbeit mit Erzfeind Mircosoft! Damit wurde auch der Streit um die GUI beigelegt und Microsoft versprach Office 98 für den Mac.

Im November 1997 kamen dann die ersten G3 Power Macs auf den Markt: Der Desktop Rechner und ein PowerBook. Apple eröffnete mit riesigem Erfolg seinen WebStore. Im Januar 1998 berichtet Jobs bei der MacWorld in San Fransisco wieder von einem Quartalsgewinn.

Anfang Mai 98 kam er dann: Der iMac. Der Consumer Mac mit dem bahnbrechenden Design. Plötzlich mußten alle bunte Computer bauen.

G31999 gibt es den ersten blau-weißen "Tupperware" G3, gefolgt kurz darauf vom anthrazitfarbenen G4. Jobs bekommt als iCEO ein symbolisches Gehalt von 1 Dollar, als er schließlich offiziell zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wird, behält er den Titel iCEO.

Bald geben sich bei Apple die Innovationen die Klinke in die Hand. Die G4 Reihe wird ständig aufgewertet, man munkelte intensivst etwas vom G5 (damit Apple nicht den GHz-Kampf verliert...) Nicht zu vergessen der lüfterlose Cube, der zwar eine tolle Optik bietet, aber leider wohl viel zu teuer ist und bald wieder eingestellt wird.

Der Mac soll zum digital (i)Hub werden, Apple bringt den iPod, einen mp3 Player mit 5 oder 10 GB Festplatte heraus. Der iPod wird immer weiter gepflegt und ist mittlerweile in der fünften Generation und zu Windows-Betriebssystemen kompatibel. „iPod“ ist heutzutage das Synonym für mp3-Player, wie es seinerzeit der „Walkman“ von Sony war.

Die Videobearbeitungssoftware iMovie gehört genauso zum Lieferumfang der Macs, wie iTunes und iPhoto. Und seitdem 2001 endlich Mac OS X herauskam, hat Apple auch ein Unix basiertes Betriebssystem.

Die Powerbooks heißen jetzt Titanium und haben neben einem G4 Prozessor ein sagenhaft dünnes Design, die G3 Consumer-iBooks sind schneeweiß und mittlerweile auch mit 14" Monitor erhältlich.

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