Wühlkiste
- über die Firma Apple -
aus der Sicht eines Users bis zum Intel-Zeitalter
Die Gründungsgeschichte der Firma Apple hat etwas von einem Mythos, so wie die Firma selbst auch. Wir halten hier einfach mal sachliche Daten fest, natürlich ohne Garantie auf Vollständigkeit und Unfehlbarkeit. Wer mehr über die Geschichte dieser Firma wissen will, die zwar manches Mal vor dem Ruin stand, stets totgesagt wird, aber trotzdem immer wieder die Computer und inzwischen auch die Welt der Unterhaltungsindustrie revolutioniert, dem sei das Buch Apple - streng vertraulich empfohlen. Das räumt zumindest mit dem Mythos über Steve Jobs auf. Etwas realistischer geht es in „iWoz“ der Biographie von Steve Wozniak zu.
1976 gründeten Steven Paul Jobs (21) und Steven Gary Wozniak
(25) ihre Firma Apple Computer, um ihre erste selbstgebastelte
Platine zu verkaufen. Hierbei handelte es sich um den Apple
I. Um den Apple I bauen zu können verkaufte
Jobs seinen VW Bus und Woz seinen Taschenrechner. Sie arbeiteten
damals angeblich in der Garage von Jobs Stiefeltern (was allerdings
mehr eine Legende ist). Einen 10% Anteil an der Firma erhielt
Jobs Freund Ronald Gerald Wayne (41), der auch das erste Apple
Logo entwickelte. Er gab seine Anteile allerdings schon nach
zwei Wochen wieder zurück, beriet die beiden Jungen jedoch
weiterhin.
Leider hatte der Apple I nicht den erhofften Erfolg und so
entwickelten die beiden Schulfreunde den Apple II, einen Kleincomuter
mit Farbgrafik und sogar einem richtigen Gehäuse aus
Kunststoff. In der Idee waren sich beide einig, einen Computer
für jedermann zu bauen, technisch umgesetzt wurde das
Ganze von Woz, während der jüngere Steve sich um
die Beschaffung der Einzelteile und die Organisation kümmerte.
Dies war Jobs und Wozniaks erster Erfolg, im Frühjahr
1977 folgte ein Diskettenlaufwerk, die Apple
Disk II. Damals war Apple damit das preiswerteste
und kleinste Floppylaufwerk gelungen, was (natürlich)
auch herrlich einfach zu bedienen war (für damalige Verhältnisse).
In dieser Zeit wurde auch das "richtige" Apple Logo
von Rob Janov entwickelt: Der angebissene Apfel, (bite ->
Byte) der zur Untermauerung der Farbfähigkeit des Apple
II noch bunte Streifen erhielt.
Dann zieht Apple um nach Bandley One. Der erste President
Michael M. Scott wird von National Semiconductor abgeworben. 1979 wird der Apple II Plus eingeführt.
1980 kam der Apple III (ein
Flop) heraus und das Unternehmen war mittlerweile auf mehrere
tausend Mitarbeiter angewachsen. Man begann endlich "richtig"
Computer zu produzieren. Es wurden Manager eingestellt, neue
Investoren gesucht und manch einer der alteingessenenen Mitarbeiter
war nicht unbedingt glücklich über die Veränderungen
die bei der Firma vorgingen.
Das nächste Jahr war nicht mehr ganz so rosig, die ersten
40 Mitarbeiter wurden wieder entlassen. Wozniak wird bei einem
Flugzeugabsturz verletzt, im März wird Jobs Aufsichtsratsvorsitzender.
1979 beginnt die Entwicklung der Lisa,
mittlerweile ist Mike Makkula Apples Präsident. Er feuert
später Jobs aus dem Lisa Projekt, der daraufhin die Arbeit
am Macintosh begann.
IBM ändert 1981 die Computer Welt und
bringt den ersten PC heraus. Also mußte Apple sich ranhalten
und Jobs sah sich in seinem Job als Top-Manager einer richtigen
Firma überfordert.
1983 schließlich gelingt es ihm John
Sculley von Pepsi-Cola abzuwerben, er wird Präsident
und CEO (Vorstandsvorsitzender) von Apple. Sculley hatte jedoch
keine Ahnung von der Computer-industrie und hatte eigentlich
immer eine andere Meinung als Jobs. Die Ankündigung des
Macintosh rückte näher und Steve Jobs motivierte
seine Mitarbeiter und Entwickler bis zum letzten.
Dann kam der legendäre 1984 Werbespot,
um den sich seinerseits diverse Legenden ranken. Nach vielem
Hin- und Her lief der von Ridley Scott gedrehte 60 Sekunden-Spot
schließlich doch noch während der dritten Super-Bowl
Spielzeit am 22. Januar 1984. 1984 war ganz an Orwells Roman
angelehnt und spielt auf die IBM Übermacht im PC Sektor
an, welche von einem neuen Gerät zerschlagen werden soll.
Am Ende des Spots taucht der Satz auf: On January 24th, Apple
Computer will introduce Macintosh. And you'll see why 1984
won't be like 1984.
Der Mac wurde erstmal ein Renner, dann setzte jedoch eine
Flaute im Heimcomputermarkt ein. Außerdem fehlte dem
neuen Macintosh eine Festplatte.
1985 kam es dann zum großen Eklat zwischen
John Sculley und Steve Jobs. Nach einer gescheiterten Intrige
von Jobs gegen Sculley verließ Jobs schließlich
seine Firma und gründete NeXT.
Leider lief es nach der Ernennung von Sculley zum Vorstandsvorsitzenden
im Mai 1985 nicht mehr sonderlich gut für Apple. Ein
Fünftel der Mitarbeiter mußte entlassen werden.
Der erste Quartalsverlust und der Abgang von Jobs stärkten
nicht gerade Sculleys Stellung in der Firma.
Dann begann das Problem Microsoft und Bill Gates. Windows 1.0 hatte doch eine frappierende Ähnlichkeit mit der Mac-Oberfläche. Gates erklärte sich schließlich mit der vertraglichen Versicherung einverstanden, daß Microsoft Apples Technik nicht in Windows 1.0 verwenden würde. Leider stand in dem Vertrag jedoch nichts über die zukünftigen Windows Versionen. Damit hatte Apple seine ausschließlichen Rechte an der Fenstertechnik definitiv verloren. Das Dokument wurde später wichtig in weiteren gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Apple und Microsoft bezüglich der Windows- Oberfläche.
Schließlich
baute Apple den LaserWriter und zusammen
mit Pagemaker ging es für Apple wieder bergauf.
1987 wurde der Mac II eingeführt und Apple war wieder der Liebling der
Wall Street.
Mit
der Einführung von Windows 3.0 (1990), welches
im Gegensatz zum Mac OS auf allen PCs lief, begannen
die nächsten Schwierigkeiten für Apple. Irgendjemand
kam auf die schlaue Idee, Mac OS zu lizensieren, was
dem neuen Apple CEO Michael Spindler jedoch für
zu späte erschien und damit nicht in die Tat umgesetzt
wurde.
Schließlich kam Ende 1991 der
erste PowerBook heraus (nein, das Ding
heißt NICHT Laptop oder auch Notebook), welches
ein voller Erfolg wurde.
1993 brachte Apple den berühmten Newton,
Apples PDA heraus. Dieser zeichnet sich jedoch durch eine
nahezu grottenschlechte Handschriftenerkennung aus und wurde
am Ende zwar weltbekannt aber dennoch ein millionenteurer
Flop. Auch wenn in einem späteren Modell die Handschriftenerkennung
durchaus gut war. Aber Apple war der Zeit wohl mal wieder
ein wenig zu weit voraus. 1996 wurde Newton schließlich
in ein Subunternehmen umgewandelt.
Im Juni 1993 wurde Sculley endgültig entlassen und Spindler
bekam den Job als alleiniger Herrscher von Apple. Er blieb
zweieinhalb Jahre und verwirklichte eine Reihe von Projekten.
Darunter die PowerMacs. 1994 war es Zeit für die ersten PPC Macs mit dem superschnellen
IBM/Motorola Chip im Inneren. Dies war auch die Zeit der MacClones,
die allerdings nicht lange währte. Apple kaufte unter
Steve Jobs 1997 die Lizenzen zurück, weil der erhoffte
Erfolg für des OS nicht eintrat.
1995 kam Apple mit der Lieferung nicht mehr
nach, was sich zu einem immer größeren Problem
auswuchs, da auch noch Windows 95 ausgeliefert wurde, welches
nun eindeutig der Mac GUI ähnelte.
Unter Spindler wurde dann Performa Familie forciert und die
größeren Macs wurden vernachlässigt. Das hatte
einen 68Millionen Dollar Verlust zur Folge. Daraufhin wurde
Spindler durch Gil Amelio ersetzt.
Amelio tat, was er konnte, um Apple wieder zur erfolgreichen
Firma von einst zu machen. Leider war das nicht so ganz erfolgreich. Ende 1996 wollte Apple dann das Betriebssystem NeXTstep haben, kaufte NeXT und damit auch
Steve Jobs... Aus NeXTStep wurde schließlich Rhapsody, Mac OS 9.
1997 dann die große Krise: Ein weiterer
Millionenverlust und die Kündigung von Gil Amelio als
CEO. Es fand sich aber kein Ersatz für den Vorstandsposten.
Schließlich wurde Jobs zum Interims CEO ernannt. Er
mußte gravierende Veränderungen vornehmen, um Apple
aus der Krise zu retten.
Die größte Überraschung bereitete Jobs dem
Apple-Publikum dann 1997 auf der MacWorld in Boston: Er kündigte
das neue Betriebssystem (Codename Rhapsody) an, versprach
neue Macs und - verkündete die Zusammenarbeit mit Erzfeind
Mircosoft! Damit wurde auch der Streit um die GUI beigelegt
und Microsoft versprach Office 98 für den Mac.
Im November 1997 kamen dann die ersten G3
Power Macs auf den Markt: Der Desktop Rechner und
ein PowerBook. Apple eröffnete mit riesigem
Erfolg seinen WebStore. Im Januar 1998 berichtet Jobs bei
der MacWorld in San Fransisco wieder von einem Quartalsgewinn.
Anfang Mai 98 kam er dann: Der iMac.
Der Consumer Mac mit dem bahnbrechenden Design. Plötzlich
mußten alle bunte Computer bauen.
1999 gibt es den ersten blau-weißen "Tupperware" G3, gefolgt kurz darauf vom anthrazitfarbenen G4. Jobs bekommt als iCEO ein symbolisches Gehalt von 1 Dollar, als er schließlich offiziell zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wird, behält er den Titel iCEO.
Bald geben sich bei Apple die Innovationen die Klinke in die Hand. Die G4 Reihe wird ständig aufgewertet, man munkelte intensivst etwas vom G5 (damit Apple nicht den GHz-Kampf verliert...) Nicht zu vergessen der lüfterlose Cube, der zwar eine tolle Optik bietet, aber leider wohl viel zu teuer ist und bald wieder eingestellt wird.
Der Mac soll zum digital (i)Hub werden, Apple bringt den iPod, einen mp3 Player mit 5 oder 10 GB Festplatte heraus. Der iPod wird immer weiter gepflegt und ist mittlerweile in der fünften Generation und zu Windows-Betriebssystemen kompatibel. „iPod“ ist heutzutage das Synonym für mp3-Player, wie es seinerzeit der „Walkman“ von Sony war.
Die Videobearbeitungssoftware iMovie gehört
genauso zum Lieferumfang der Macs, wie iTunes und iPhoto. Und seitdem 2001 endlich Mac OS X herauskam, hat Apple auch
ein Unix basiertes Betriebssystem.
Die Powerbooks heißen jetzt Titanium und haben neben einem G4 Prozessor ein sagenhaft dünnes
Design, die G3 Consumer-iBooks sind schneeweiß
und mittlerweile auch mit 14" Monitor erhältlich.