MacBook - Intel Core2Duo schwarz, 2,0 GHz

MacBook schwarzNachdem ich zwei Jahre mit Kind kaum noch ein eigenes Leben führte, war der Kauf des MacBooks meine ganz persönliche Bestätigung, dass ich wieder existent bin. Dass mein Gehirn wieder funktioniert, dass es wieder Futter will.

Frisch in unser Haus eingezogen, wurde das Leben entspannter, ich wurde langsam wieder die Alte und das Jucken war wieder da. Das Jucken in den Fingern. Der Gedanke „Das will ich haben“ war plötzlich wieder da. Ich wollte ein MacBook. Das iBook ist mittlerweile doch in die Jahre gekommen. Auch zwei Jahre mit Frau Wirbelwind haben ihre Spuren hinterlassen, sie hat zum Beispiel schon das eine oder andere Mal an der Tastatur rumgerupft. Nein, es war Zeit für einen Neuanfang. Das MacBook sollte das Zeichen sein.

Ein Besuch im MediaMarkt ließ alle Zweifel beiseite. Ich MUSS das haben. Media Markt, ich höre schon den Aufschrei, der durch die geneigte Leserschaft geht. Keine Sorge, ich bin nicht blöd, ich kaufe da keine Apple Produkte. Aber dort bietet sich in unserer Umgebung so ziemlich die einzige Möglichkeit, Macs, iPods und Co. live und in Farbe zu betrachten.

Die Rechnerei ging los und damit auch die Frage: Welches Modell soll es denn sein? Ich liebäugelte miT dem schwarzen, das gefiel mir persönlich irgendwie etwas besser. Dafür ist es auch unverhältnismäßig teuer. Was mich bei den weißen störte, war ihr Anblick im Media Markt. Okay, das Klientel dort entspricht nicht unbedingt dem, was ich einem MacBook zu Hause (freiwillig) zumute. Aber dennoch: Die Apple-Ecke im Media Markt war gerade mal einen Monat alt und vor allem der Bereich um das Trackpad sah schon extrem schmuddelig aus. Den Ausschlag für schwarz gab schließlich der Kommentar eines Freundes, der seit 24 Stunden im Besitz eines weißen MacBooks war und der mir aus rein staub- fussel-optischen Gründen riet, die happigen Mehr-Euro auszugeben.

Der erste Eindruck

Ich packe es aus (siehe Auspackzeremonie). Ganz vorsichtig, nahezu zärtlich streiche ich über die mattschwarze Oberfläche (als das Kind endlich im Bett liegt und mir den Neuerwerb nicht mehr streitig macht). Klar, im Vergleich zum alten iBook mit 14" macht das 13,3" MacBook schon eine wesentlich schlankere und zierlichere Figur. Einschalten. Was für ein Klang ;) Das Display, wow ist das hell! Und scharf! Einfach traumhaft. Tippen? Ja auch prima, da hätte ich noch was anderes erwartet. Die Tastatur hat einen erheblich anderen Anschlag und ein anderes Tippverhalten als die des iBooks. Trotzdem macht mir die Umstellung so im ersten Moment keine Probleme. Genauso wenig das Trackpad. Da ich mit dem Trackpad vom PowerBook ernsthafte Erkennungsprobleme habe, hatte ich da Befürchtungen, dass auch das MacBook meine Finger unter Umständen nicht ganz ernst nimmt (vor automatischen Türen stehe ich auch gerne mal, ohne dass sie sich öffnen, bei Bewegungsmeldern ist das ähnlich). Alles in allem bin ich erst einmal begeistert von meiner Entscheidung für das MacBook.

Technisches

Mac Book von der SeiteSämtliche Anschlüsse befinden sich an der linken Seite des MacBooks. Das sind: Stromanschluß, 10/100/1000BASE-T Gigabit-Ethernet, Mini-DVI, 1x FireWire 400, 2x USB 2.0, Kombination aus optisch-digitalem Eingang/Audioeingang (Mini-Anschluss), Kombination aus optisch-digitalem Audioausgang/Kopfhörerausgang (Mini-Anschluss) und schließlich noch der Kensington Lock.

Das sollte für den Normalanwender absolut ausreichen. Bei der Enge der Anschlüsse nebeneinander sollten jedoch schon etwas längere Kabel zur Verfügung stehen, wenn man alles verkabeln möchte (aber wer macht das schon freiwilllig, bei einem mobilen Rechner?). Intergriert ist ein Mikrofon genauso wie zwei Stereolautsprecher, die einen ganz passablen Klang abgeben. Als Tontechnikerin formuliere ich hier bewußt vorsichtig, es reicht, um sich mal eine DVD anzugucken oder auch für ein wenig Nebenbei-Musikhören. Für Notebook-Lautsprecher ist der Klang auf jeden Fall als sehr gut zu bezeichnen.

Die Wege der Kommunikation sind vielfältig. Bluetooth ist genauso integriert wie Airport Extreme. Was allerdings fehlt ist ein intergriertes Modem. Da ist Apple meiner Meinung nach der Zeit vielleicht etwas zu weit voraus. Ich kenne doch noch sehr viele Leute, die analog ins Internet gehen. Auch in Hotels trifft man häufig noch nur Modem-Zugänge. Und dann noch rund 50 Euro für ein externes Apple-USB Modem drauflegen lohnt sich vielleicht längerfristig gesehen doch nicht. Allerdings: Das Diskettenlaufwerk vermißt heute eigentlich auch keiner mehr... Die Airport Verbindung funktioniert ganz hervorragend. Selbst bei uns im Keller mit der Betondecke dazwischen habe ich noch guten Empfang. Auch bei Bluetooth Verbindungen hatten wir bis jetzt noch nichts zu meckern.

Der Alltag

Grundsätzlich macht es Spaß am MacBook zu sitzen. Gar keine Frage. Es läuft prima, bisher hatte ich keine funktionellen Probleme. Oder doch? Moment, warum verschwindet der Mauszeiger, sobald ich per Pfeiltasten gescrollt habe? Er wird dann an Ort und Stelle unsichtbar. Es kommt häufig vor, dass ich meinen Cursor gar nicht wieder finde, sondern ihn ernsthaft suchen muß. Plötzlich taucht er dann wie aus dem Nichts irgendwo wieder auf und tut so, als wäre nichts gewesen. Schon ein etwas merkwürdiges Verhalten... Das war's dann aber auch schon, alles andere ist schön. Alles andere? Nun ja... nach dem ersten Tag sah man bereits die Fingerabdrücke. Ich frage mich seither, wie ich das mattschwarz am besten pflege. Microfasertuch, ja, aber ich habe schlichtweg Angst mir feinste Kratzerchen auf das gute Gehäuse zu machen...

MacBook Schriftzug

Doch ansonsten ist der Alltag mit dem MacBook rundum zufriedenstellend. Ich hatte noch keine Probleme außer dem oben genannten. Es läuft einfach, schnell und schön. Zu gerne sitze ich mit meinem kleinen Schwarzen auf dem Sofa und gehe meiner „Arbeit“ nach. Es wärmt mir – vor allem mit angeschlossenem Netzteil – herrlich meine immer unterkühlten Beine. Zumindest für den Winter ersetzt das MacBook jede Wärmflasche. Wie meine Meinung zu der Wärmewirkung vor allem im linken oberen Bereich des Macs im Sommer ausfällt, wage ich noch nicht zu sagen.

Sämtliche Programme laufen gut und flüssig, bei meiner bescheidenen alltäglichen Verwendung erwarte ich das allerdings auch. Auch mein altes Photoshop 7 schlägt sich mit dem Intel-Prozessor und Rosetta recht wacker. Allerdings scheinen sich Safari und Photoshop nicht zu vertragen. Sind beide Programme offen, werden beide enorm ausgebremst. Sobald ich eine der beiden Anwendungen wieder schließe, ist die andere um Längen schneller und ich hänge nicht mehr ständig dumm rum. Ich kann jetzt endlich wieder mit GarageBand problemlos rumspielen, da kommen keine Drop Outs mehr, auch keine Fehlermeldungen, die mit mangelnder Leistung der Hardware zu tun haben. Das wäre allerdings auch sehr bedenklich, wenn die Apple eigene Software auf den Macs der aktuellen Generation Performance-Probleme hätte.

Die Batterielaufzeit hängt sehr stark von der Benutzung ab. Bei einfachen Tätigkeiten wie nur rumsurfen, etwas tippen und Mails abrufen hält der Akku locker um die fünf Stunden durch. Bei dauerhaft aktiviertem Airport. Bei Bildbearbeitung sinkt die Zeit erwartungsgemäß. Eine komplette DVD haben wir noch nicht geguckt, wie die Laufzeiten dabei sind, kann ich nicht beurteilen. Aber schon kurz nach dem Start der DVD verringert sich die Laufzeit sichtbar. Der absolute Akku-Durchhalte-Killer ist Second Life, da gehen innerhalb von zwei Minuten schon mal 20 Minuten Laufzeit verloren.

Im Normalbetrieb ist mir der Lüfter vollkommen unbekannt, ich habe keine Ahnung, wo er sitzt. Begebe ich mich allerdings in Second Life, dann... weiß ich, warum ich Second Life zu meinem persönlichen Mac-Hardware-Test gemacht habe. Zur Zeit dieses Berichtes ist die Second Life Software eine Katastrophe. Es frißt Ressourcen ohne Ende. Kaum zwei Minuten im zweiten Leben unterwegs, einmal zum Fliegen oder Chatten aufgebrochen, springt der Lüfter an, es klingt ein wenig nach startendem Hubschrauber. Die CPU Temperatur steigt manchmal sogar bis auf 80° laut iStat. Normal im Second Life Betrieb sind 72°. Das Geräusch pegelt sich letztendlich auf einem gleichmäßigen Niveau ein, man bemerkt es bewußt erst wieder, wenn es dann doch noch aufhört. Aber wie gesagt: Im normalen Alltagsleben springt der Lüfter gar nicht an. Auch nicht beim DVD gucken, dabei fände ich ihn dann schon etwas nervig.

SuperDrive

MacBook CD LaufwerkDas Superdrive hat ein etwas gewöhnungsbedürftiges Verhalten. Beim ersten Einlegen einer CD habe ich mich reichlich erschrocken. Zunächst muß man die CD fast ganz in das Laufwerk schieben und dann – dann gibt es Geräusche, als würde die CD im Inneren des MaccBooks geschreddert. Sie kommt aber wundersamer Weise ganz heil wieder heraus :-)
DVDs angucken geht fast geräuschlos, man kann sich somit voll auf den Ton des Filmes konzentrieren. Springt der Lüfter allerdings mal an, dann ist es vorbei mit der Ruhe.

Ein ganz leichtes Lauf-Nebengeräusch des SuperDrives ist schon wahrnehmbar, für mich persönlich etwas störend, wenn man zum Beispiel leise Musik von CD hören möchte. Bleibt nur die CD in iTunes zu importieren.

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