TC Works: Spark XL
Inhalt: |
|
Bei Spark XL handelt es sich um eine 2Spur Audiobearbeitungssoftware und es
ist eindeutig im Profi-Bereich anzusiedeln. Nur für diesen wurde es
auch entwickelt. Mit SparkMe gibt es auch eine kostenlose, voll funktionsfähige
aber natürlich abgespeckte Version. Wem diese gefällt und wer
dann ein wenig mehr Funktionen haben möchte, kann sich günstig
SparkLe (Plus) zulegen. Wer jedoch seine alten Schallplatten gerne aufmöbeln
möchte, ein wenig Geld übrig hat und einen Mac besitzt, dem sei
Spark XL wärmstens empfohlen, denn hierbei sind auch Denoiser und
Declicker inklusive. Bei dem Wort Mac bin ich gleich bei einem wichtigen
Punkt:
1. Systemvoraussetzungen
Zur
Zeit gibt es die Spark Produktreihe ausschließlich
für den Apple Macintosh.
Mindestvoraussetzungen für alle Spark-Produkte sind:
Apple Mac G3, 17" Farb Monitor, 128 MB RAM, Mac OS 8.5
ab Spark 2.8 wird OS X 10.2 benötigt
OMS für MIDI Sampler communication
SCSI Karte für die fast Sampler communication
Optional Audio Karte oder Hardware für eine optimale SoundPerformance
Optional Adaptec Toast or Adaptec Jam und einen CD Brenner zum Brennen der
erstellten Projekte.
Ab 2.7 wird Disc Burner unterstützt, Toast oder Jam werden nicht mehr
benötigt.
Ab Version 2.5 ist Spark auch Mac OS X kompatibel und gerade wenn man in der
glücklichen Lage ist einen G4 Quicksilver mit Dualprozessor zu haben,
kann man das Arbeiten richtig genießen. Eine Spark Version läuft
unter beiden Mac Betriebssystemen. Man muß sie lediglich für jedes
System einzeln installieren. Gerade da carbonisierte Audio-Programme derzeit
noch selten sind, vor allem welche mit guten Plug-Ins zur Audiobearbeitung,
ist die OS X Fähigkeit ein herausragender Punkt an Spark.
Mit der Version
2.8 ist Spark nicht mehr für das klassiche
Mac OS nutzbar, es läuft jetzt aussschließlich
unter OS X. Das liegt u.a. daran, daß nun Apples
neues Plug-In Format Audio Unit unterstützt wird.
Da es sich bei Spark um ein sehr komplexes Produkt handelt, werde ich erst
einen Überblick über die Möglichkeiten dieser Software geben
und anschließend die einzelnen Bestandteile gesondert auflisten.
2. Was kann Spark?
Als sog. "digitaler Audio Processor" bietet Spark einen großen
Funktionsumfang. Schon die unterstützen Audio Formate sind einfach gut:
AIFF, WAV, SD II, mp3, QuickTime, SampleRates bis 192 kHz und 32 Bit. mp3 wird
leider von SparkLE nicht unterstützt. Auch QuickTime Movies können
eingebunden und deren Sound bearbeitet werden. Dank des eingebauten Resampling
Algorithmus lassen sich auch hohe Sample Raten selbst mit dem Mac SoundManager
problemlos abspielen und bearbeiten, die vom SoundManager selbst eigentlich
nicht unterstützt werden.
Die Möglichkeiten die Spark einem zur Audiobearbeitung bietet sind ausgesprochen
umfangreich. Das beginnt bei einfachem Schneiden und Faden und endet bei -
tja, das läßt sich wieder nicht in einem Satz sagen. Man kann z.B.
einfach unzählige Files in den Batch Converter laden und diese dann auf
einen Schlag in ein anderes Format konvertieren. Dann kann man auch diversen
Audio Files und deren ?Regions? eine sogenannte Playlist erstellen, die dazu
dient einzelne Schnipsel miteinander zu verblenden und so ein neues Audio File
zu produzieren. Die Playlist läßt sich dann auch direkt zu Toast
oder Jam zum Brennen exportieren.
Der meiner Meinung nach entscheidende Kaufanreiz bei Spark ist die Matrix.
Hier lassen sich soviele Plug-Ins, wie das eigene System verarbeiten kann sowohl
parallel als auch in Reihe einfügen. Hat man ein gutes System lassen sich
alleine mit den Spark eigenen Plug-Ins (22 Stück bzw. bei XL 24) erstaunliche
Ergebnisse erzielen. Hall, Delay, EQs - um vorab nur ein paar zu nennen - lassen
sich ganz nach Belieben einsetzen
Nicht zu vergessen ist der MIDI Support, die Einbindung von Samplern und das
mitgelieferte Spark Modular (auch einzeln erhältlich), ein Software Synthesizer.
Da MIDI nicht gerade mein Spezialgebiet ist, wird dieser Abschnitt ausfallen.
Anzumerken ist noch, daß TC|Works sehr viel an der Benutzerfreundlichkeit
ihrer Produkte liegt und damit fast alles per Tastaturbefehl zu erreichen ist.
Diese werde ich hier aber nicht auflisten, auch werde ich nicht alle Fähigkeiten
von Spark genau erläutern und erklären können, das ist hier
schließlich kein Handbuch. Außerdem sind die Tastaturbefehle ab
Spark 2.8 komplett frei definierbar. Spark ist übrigens ganz in Anthrazit/Grün-türkis
gehalten, anfangs fand ich das ziemlich häßlich, aber der Sinn wurde
mir ziemlich schnell klar: Man hat einen guten Kontrast, der besonders beim
Editieren der AudioFiles sehr hilfreich ist. In den Prefences läßt
sich auch von der üblichen 3D Einstellung auf eine Schwarz-Weiße
2D Einstellung wechseln. Diese ist natürlich weniger Rechenintensiv und
auf langsamen Systemen damit vielleicht besser.
Seit Spark Xl 2.7 ist auch MegaBitMax eine von TC entwickelte Dithering- und
Noise-Shaping-Technologie für AudioMastering im High End Bereich. Mehr über
MegaBitMax (in englisch) gibt es hier: megabitmax.com
nach oben
3. Browser View
Bei
diesem Fenster handelt es sich um die zentrale Arbeitsumgebung
von Spark. Aufgeteilt in drei Fenster kann man hier seine
Audio Files verwalten und bearbeiten. Oben links befindet
sich die FileView, das Fenster in dem die AudioFiles abgelegt
werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese
Files zu öffnen: Per normalem ?Öffnen?-Befehl,
per Drag and Drop vom Schreibtisch oder aus den Ordnern
oder per Button in der FileView selbst. Das ist meine bevorzugte
Variante, hier kann man nämlich die Files vorher noch
anhören und bekommt auch genau aufgelistet, um welches
AudioFormat es sich handelt und wie lang das File ist.
Doch, das Öffnen von Audios finde ich sehr bequem
und eigentlich kann man dabei nichts falsch machen. Unter
OSX lassen auch Tracks direkt von der CD zu Spark rüberziehen.
Man kann sich in der FileView mehrere Ordner anlegen, in die man die AudioFiles
einsortiert. Diese sind selbstverständlich auch benennbar Was mich allerdings
stört ist, daß man sich schon vor dem Öffnen der Files genau überlegen
sollte, wohin man das Audio ablegt. Denn ein späteres Umsortieren ist
nicht möglich. Gerade bei umfangreichen Projekten finde ich das ziemlich
unpraktisch.
Rechts von der FileView befindet sich die Playlist, die einen eigenen Abschnitt
bekommt, dazu bietet sie zu viele Funktionen.
Unter den beiden Fenstern ist der Wave Editor.
Hier bearbeitet man sein Audio. Wichtig ist hier vor allem die Region Erstellung.
Man markiert sich ein bestimmtes Stück aus dem File, z.B. den Refrain
oder einen Drum Loop und kann dieses dann als Region direkt mit in der FileView
abspeichern und später in die Playlist ziehen. Diese Regions lassen sich übrigens
sowohl nur mit dem Project als auch grundsätzlich für das AudioFile
abspeichern. Ich bevorzuge die Variante, es nur in dem aktuellen Projekt zu
speichern, sonst braucht man das Audio noch woanders und hat plötzlich
schon irgendwelche, hier vielleicht sinnlosen Regions mit dabei. Die Regions
lassen sich selbstverständlich auch benennen.
Die Markererzeugung ist denkbar einfach und funktioniert, genau wie das Selektieren,
auch während des Abhörens. Auch die Marker lassen sich benennen,
allerdings ist die Beschriftung direkt am Marker teilweise schlecht lesbar.
Wobei mir auch nicht unbedingt eine bessere Möglichkeit einfällt.
Denn erst eine Markerliste öffnen und dann den Namen anklicken begeistert
mich auch nicht gerade. Bei Spark sind sie wenigstens ständig sichtbar
und per Tastaturbefehl kann man bequem von einem zum nächsten springen.
Seit Version 2.0 hat man getrennte, voneinander unabhängige Play- und
Edit Cursor. Ich muß gestehen, daß ich mich damit immer noch ein
wenig schwertue, hier finde ich hakt es an der Bedienbarkeit noch ein wenig.
Aber wahrscheinlich liegt das eher an mir und daß ich so etwas komfortables
nicht gewohnt bin.
Mit Hilfe von Bleistift und Radiergummi läßt sich in der größten
Zoomstufe an der Wellendarstellung herummalen. Eignet sich prima, wenn man
Knackser, bzw. Clicks loswerden will. Allerdings sollte man das doch sehr dosiert
einsetzen, sonst macht man mehr kaputt als daß man rettet.
Wa kann man im Wave Editor noch? Diverses Offline-Processing wie Normalize
oder einfach Lautstärke-Änderung. Es lassen sich markierte Teile
Trimmen, sprich alles davor und danach wird weggeschmissen, Löschen einzelner
Teile funktioniert auch einfach per Backspace oder Befehlstaste-X. Wer jetzt
meint, daß sei aber gefährlich der sei darauf hingewiesen: es gibt
eine unbegrenzte Undo-Liste. Hier läßt sich auch die SampleRate
konvertieren, ein Stereo File in Mono umwandeln (dabei wird ein neues AudioFile
erstellt), es gibt eine DC Removal Funktion, Fades lassen sich setzen (ab 2.5
auch unabhängig rechter und linker Kanal) und die Plug-Ins lassen sich
direkt ins File einrechnen.
Nicht zu vergessen die Pitch Shifting und Time Stretching Funktionen zum Tonhöhen
und Länge verändern. Diese können allerdings nur in kleinem
Rahmen angewendet werden, die Performance habe ich bei anderen Programmen schon
besser erlebt.
Unter allem befindet sich noch die sog. Infoline mit allen wichtigen Parametern
des ausgewählten AudioFiles auf einen Blick.