Hubert Henle: Das Tonstudio-Handbuch
„Fachbücher sind teuer. Und meist schwer verständlich. Aber für eine Ausbildung braucht man sie nun mal, will man wirklich etwas lernen. Eine gute Wahl für Tontechniker ist hier das nicht ganz so teure und sehr gut verständliche Tonstudio Handbuch von Hubert Henle. Der Untertitel lautet "praktische Einführung in die professionelle Aufnahmetechnik" und genau das bekommt man mit diesem Taschenbuch auch. Es hat gut 400 Seiten und bietet neben viel Text auch sehr viele Grafiken und Fotos zur praktischen Erläuterung.
Kleine Anmerkung: Diese Rezension bezieht sich auf die 3. Auflage des "Tonstudio
Handbuch", mittlerweile liegt es in der 5. Auflage vor. Vorweg erstmal
ein Kapitelüberblick, wobei die einzelnen Kapitel noch weitere Unterabschnitte
haben. Das heißt auch, das das Tonstudio Handbuch sehr gut gegliedert
ist und einen schnellen Zugriff auf bestimmte Themen ermöglicht.
Vorwort
Sektion A
Kapitel 1 - Schwingungen und Wellen
Kapitel 2 - Schallerzeugung
Kapitel 3 - Schallausbreitung
Kapitel 4 - Wahrnehmung von Schall
Kapitel 5 - Analoge Audiotechnik
Kapitel 6 - Digitale Audiotechnik
Kapitel 7 - Digitale Audiokodierung
Kapitel 8 - Tonformate
Sektion B
Kapitel 9 - Zum Berufsbild des Toningenieurs
Kapitel 10 - Leitungstechnik
Kapitel 11 - Mikrofone
Kapitel 12 - Mischpulte
Kapitel 13 - Kontrollinstrumente
Kapitel 14 - Signalbearbeitung
Kapitel 15 - Analoge Schallspeicherung
Kapitel 16 - Digitale Schallspeicherung
Kapitel 17 - Synchronisation
Kapitel 18 - Lautsprecher
Kapitel 19 - Studioräume
Sektion C
Kapitel 20 - Elektroakustische Übertragung
Anhang - Organisationen und Verbände, Ausbildungsmöglichkeiten,
Literaturverzeichnis, Verzeichnis der wichtigsten DIN-Normen,
Rechnen mit Pegeln, Stichwortverzeichnis.
Seitdem ich das Buch gekauft habe, sind einige Kapitel dazugekommen,
da die Technik vor allem im digitalen Bereich schnell voranschreitet
und die analoge Audiotechnik mehr und mehr ablöst.
Schon nach ein paar Seiten fällt auf, wie verständlich
Hubert Henle schreibt, besonders deutlich wird dies beim
mir schwer zugänglichen Thema Digitaltechnik. Aber bis
dahin muß man schon einige Kapitel gelesen haben, es
sei denn man sucht sich das gewünschte Thema direkt
raus.
Der Autor beginnt mit den Grundlagen, die jeder der mit
Tontechnik zu tun hat kennen sollte: Schwingungen und Wellen.
Was ist der Unterschied zwischen beiden? Wie berechnet man
sie? Ja, auch das gibt es im Tonstudio Handbuch und zwar
(in meiner Ausgabe) schon auf Seite 19, der dritten inhaltlichen
Seite. Aber zum Glück kommt es für Rechenunbegabte
wie mich nicht abschreckend rüber, sondern gliedert
sich gut in die vorangegangen Erklärungen ein und ist
damit auch nachvollziehbar. Zu diesem Kapitel gehören
auch Verzerrungen, wie sie entstehen und wie man sie vermeidet.
Dann folgen einige Kapitel zum Thema Schall. Nun mag mancher
sagen, das braucht man nicht, man will schließlich
nur Musik machen, oder so. Doch, man braucht diese Grundlagen,
um seinen Beruf richtig machen zu können. Man muß wissen,
wie sich der Schall ausbreitet, sollte Reflexion und Absorbtion
genauso gehört haben wie Schalldruckprgel und Schallschnelle.
Es mag viel erscheinen, daß Henle sich diesem Thema
gleich in 3 Kapiteln widmet doch das ist es nicht. Hierbei
handelt es sich einfach um Grundkenntnisse, die man zum Verständnis
der Tontechnik braucht. Wie ist unser Ohr nochmal aufgebaut?
Ich will hier nicht sämtliche Kapitel aufzählen und erläutern, das würde zu lang werden. Ich will nur deutlich machen, daß im Tonstudio Handbuch nicht nur auf Mischpulte und Mikrofone eingegangen wird, sondern ersteinmal erklärt wird, womit man hier eigentlich arbeitet. Analoge und digitale Techniken werden gleichermaßen berücksichtigt, Studiobeispiele werden anhand von Grafiken erläutert. Mischpulte werden genauso dargestellt wie Mikrofone und Effektgeräte. Auch die technischen Hintergründe werden erklärt.
Fazit
Hubert Henle schreibt verständlich und einleuchtend. Für mich war dieses Buch eines der wichtigtsten Nachschlagewerke während meiner Ausbildung. Es ist kompakt, man kann es auch transportieren und vor allem kann man es sehr gut lesen. Man braucht kein Glossar am Ende, um zu verstehen, wovon hier die Rede ist. Durch die Grafiken wird vieles verdeutlicht, was mit reinem Text schwer zu verstehen wäre. Sicher könnte man wesentlich technischer und ausführlicher schreiben. Dafür gibt es aber andere Bücher, wie den Dickreiter oder den Webers. Diese sind dann aber gleich viel teuer und erfordern beim Lesen sehr viel mehr Konzentration, um überhaupt etwas zu begreifen. Das Tonstudio Handbuch versteht man meist im ersten Anlauf. (as)
Das Tonstudio HandbuchGC
Carstensen Verlag
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