Pro Tools Free Tutorial (OS 9)
Klangbearbeitung im Track
Vorweg sei gesagt, daß wir an dieser Stelle keine Erklärungen zu den einzelnen Plug-Ins und ihrer Wirkungsweise geben wollen, weil das doch den Rahmen sprengt. Wer hierzu eine Hilfestellung benötigt, sollte sich unser Effekte-PDF herunterladen. Um den Klang eines einzelnen Tracks zu bearbeiten schleift man den gewünschten Effekt (Equalizer, Compressor, Limiter...) direkt in den Kanalzug ein. Hall- und Delay-Effekte sollte man immer über einen separaten Aux-Weg einfügen. Dazu später mehr. Die Plug-Ins ordnet man über das Mix-Window zu. Ganz oben (in der Standardeinstellung) befinden sich die Inserts. Hier wählt man durch Klicken auf den schwarzen Punkt das gewünschte Plug-In aus. In der Free-Version ist die Auswahl natürlich ein wenig beschränkt. Läßt man die Maus über dem gewünschten
Effekt los, öffnet sich das Plug-In-Fenster. Dort
lassen sich dann die gewünschten Einstellungen
treffen. Um zu hören, wie sich das Ändern
der Regler auf den Klang auswirkt, gibt es einen relativ
einfachen Weg: |
Besonders für den Compressor gilt jedoch: Weniger ist manchmal mehr. Bei zu extremen Einstellungen beginnt der Compressor zu "pumpen" und das bereichert den Sound nicht gerade.
Effekte einfügen
Um einen Effekt wie Hall (leider bei Pro Tools Free nicht dabei) oder Delay einzufügen wählt man im File Menü zuerst einmal den Punkt "New Track" aus und setzt die Einstellung hier auf "Aux Input". Dann wird in der Track-Liste ein Auxiliary-Track eingefügt. Da das Mix-Fenster in Pro Tools quasi ein komplettes Mischpult ist, kann man hier die Auxwege auch richtig zuweisen und belegen. |
Hierfür wählt man als erstes im gewünschten Kanal unter "Sends" (die kleinen Karos unter den Inserts) einen Bus aus. Damit schickt man das Audio-Signal zusätzlich zum Output noch auf eine Art Schiene, die widerum von jedem anderen Kanal als Input abgegriffen werden kann. Die Menge des Signals, welche über den Bus rausgeschickt werden soll, läßt sich mit der Einstellung "pre" unabhängig vom Fader unten einstellen. Mit "post" berechnet sich auch die Stellung des Hauptreglers im Track mit in die Menge des Signals zum Bus ein. Klingt kompliziert, sollte man einfach mal mit Extremwerten ausprobieren und genau zuhören, wo die Unterschiede liegen, wenn man das Volume ändert.
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Wichtig ist bei gebastelten Stereo-Tracks, daß
man auch im Bus Fenster den Pan ganz nach rechts bzw.
links einstellt.
Als nächstes wählt man im zuvor erstellten Aux-Track als Input "Bus 1-2" aus. Der Aux-Track (der übrigens automatisch ein Stereo-Kanal ist) erhält jetzt alle Signale die über den Bus 1-2 ankommen und schickt diese über Output wieder raus. Er ist ein ganz normaler Track, also Kanalzug im Mischpult. Hier kann man jetzt über die Inserts einen Effekt einsetzen und diesen in jedem anderen Kanal unterschiedlich nutzen. Leider ist die von mit gewählte Bezeichnung "Hall" ziemlich unklug, da Pro Tools Free gar keinen Hall mit sich bringt. Den Aux Weg umzubennen in den jeweilig insertierten Effekt, macht durchaus Sinn, bastelt man einen Aux mit Hall und einen mit einem Delay.
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Mit dem eigenen Track kann man dann auch bestimmen, wieviel Effekt nachher in der Gesamtsumme vorhanden sein soll. Das wird, wenn man Effekte wie Hall oder Delay direkt in einen Track insertiert eher schwierig oder doch zumindest umständlich. Und ganz unmöglich, wenn das Plug-In keinen Regler für den Input hat. Außerdem spart es Rechenleistung, wenn der Effekt nur einmal berechnet werden muß, mal abgesehen von der Arbeit, die Einstellungen eines Plug-Ins zu kopieren und immer wieder einzufügen.
Außerdem kann man mit der Lösung Aux-Track auch eine unterschiedliche Menge an Lautstärke im jeweiligen Track zumischen. So läßt sich, sobald man in einem Kanal einen Bus ausgewählt hat, dieser auch mit einem Extra Volumegraph bearbeiten. Ganz nett, wenn der Effekt nur an bestimmten Stellen auftauchen soll.
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