MacBook - Intel Core2Duo schwarz, 2,0 GHz

Das Display

Meine erste Begeisterung über das Display ist mittlerweile zweigeteilt. Ja, ich bleibe dabei, es ist wunderbar scharf und hell. Das vielgefürchtete Spiegeln bei Sonnenlicht finde ich gar nicht so schlimm, immerhin kann ich was sehen, beim iBook war das nicht immer so. Zuviel Umgebungshelligkeit und auf dem Monitor war nichts mehr zu erkennen. Endlich hatte ich auch Gelegenheit, das Display bei Sonnenschein im Freien auszuprobieren. Eine große Befürchtung hierbei ist im Allgemeinen das Spiegeln des Glossy-Displays. Ja, es stimmt, das Display spiegelt. Allerdings mußte ich dafür mehrfach hingucken, um das wahr zu nehmen. Ich hatte meinen Focus nämlich auf den Inhalt gesetzt, den ich mir auf dem Bildschirn hatte anzeigen lassen. Erst als ich bewußt nach den Spiegelungen suchte, habe ich sie wahrgenommen. Gut, für Bildbearbeitung sind Spiegelbilder auf dem Bildschirm sicher hinderlich, aber dafür wird man sich auch kaum nach draußen setzen. Das Sonnenlicht verfälscht dann ja doch irgendwie erheblich. Man kann das Ergebnis des Sonnenschein-Draußen-Tests auch ganz anders formulieren: Juhuuu! Trotz herrlichem Sonnenschein im Rücken oder von vorne kann ich auf meinem MacBook etwas von dem erkennen, an dem ich arbeite. Sowohl mit unserem iBook, als auch mit dem PowerBook hieß strahlender Sonnenschein und ideales Draußen-Sein-Wetter immer: Entweder Deckel zuklappen, Arbeit einstellen, oder munter drauflosraten, ob man sich gerade mit der gewünschten Sache beschäftigt, oder reingehen und dort weiterarbeiten. Auf den Bildschirmen ist bei schönem Wetter schlichtweg so gut wie nichts mehr zu erkennen. Mit dem MacBook freue ich mich auf einen hoffentlich schönen Sommer auf der Terrasse.

MacBook DisplayWas allerdings negativ auffällt: Der Blickwinkel ist erstaunlich gering. Sitzt man nur ein wenig seitenversetzt vom Bildschirm, hat man ganz schlechte Farbabstimmungen bis hin zum Negativ. Der Effekt ist abhängig von Umgebungslicht, je heller, desto besser der Seitenblick. Leichte Farb- und Kontrastverfälschungen hat man schon bei einem minimalen Versatz zum optimal persönlich eingestellten Winkel.

Für uns hat es auf jeden Fall dazu geführt, dass wir zum Beispiel Fotos lieber auf dem PowerBook gemeinsam angucken. Da ist zwar das Bild vom Grundprinzip her etwas unschärfer und weniger kontrastreich, aber dafür für beide gut sichtbar, mit den richtigen Farben.

Man sieht auf dem Glossy-Display natürlich jeden noch so kleinen Fingerabdruck. Mit Kleinkind, welches unbedingt seine Entenfotos angucken muß, lassen sich Fingerabdrücke nicht vollständig verhindern. Sie lassen sich aber relativ leicht mit einem geeigeneten Microfasertuch entfernen.

Tastatur und Trackpad

Auch hier bestätigt sich der erste Eindruck überwiegend. Mir gefällt der Tastendruck, der etwas härtere Anschlag. Beim iBook war das Tippen manchmal doch etwas schwammig. Lediglich mit den Abständen zwischen den Tasten komme ich manchmal durcheinander, der Abstand ist minimalst weiter als beim iBook. Bei meinen Kinderhänden fällt das schon auf. Von Zeit zu Zeit fehlt mir beim schnellen Tippen dann schon mal ein Buchstabe, weil ich nicht fest genug gedrückt habe. Was negativ auffällt bei meinem schwarzen Modell, ist die Erkennbarkeit der Tasten, wenn Halogen-Arbeits-Licht von oben drauffällt. Das spiegelt ganz gerne mal auf der Tastatur. Obwohl ich eigentlich blind tippen kann, bin ich dann ein wenig verunsichert und fange an, die Tasten zu suchen. Und wie ich gerade feststelle, kann man im Fast-Dunkel (Halbdunkel wäre noch übertrieben) mit ein wenig Kunstlicht die Tasten erfreulicherweise ziemlich gut erkennen. Das weiß setzt sich auf den schwarzen Tasten ziemlich gut ab. Eine beleuchtete Tastatur wäre natürlich noch viel praktischer, aber die bleibt den teureren MacBook Pro vorbehalten.

MacBook Tastatur

Das Trackpad ist für mich gut, es akzeptiert mich. Ich kann ungehindert längere Strecken mit dem Cursor auf dem Bildschirm zurücklegen. Auch der Druck für die „Maustaste“ paßt mir gut. Das halte ich aber auch für sehr stark empfindungsabhängig. Gerade was Tastatur und Trackpad angeht, gehen die persönlichen Meinungen ja gerne mal auseinander. Mit den neuen Fähigkeiten des Trackpads, wie zum Beispiel zwei Finger zum Scrollen verwenden, muß ich mich noch ein wenig anfreunden. Insgesamt finde ich die neuen Möglichkeiten zur Navigation und Klicken mit dem Trackpad sehr interessant und auch praktisch, in meinen Alltag sind sie jedoch noch nicht eingeflossen. Ich bin da wohl ein wenig festgefahren in meinen Abläufen und noch nicht so richtig offen für Neuerungen ;-)

Drumherum

Was hat das MacBook denn sonst noch schönes? Eine eingebaute iSight . Diese liefert ein ganz akzeptables Bild, auf jeden Fall ein besseres als noch die externe iSight, welche wir zuvor benutzt haben. Sagt zumindest unser Standard-Gegenüber beim iChat, mein Vater. Er bemängelt allerdings auch vollkommen zurecht, das eine in das Gehäuse integrierte Kamera weit weniger flexibel einzustellen ist, als eine externe. Ich gewöhne mich langsam an das kleine Auge über meinen Bildschirm, am Anfang habe ich micht davon regelrecht beobachtet gefühlt... Ja, ich weiß, das ist Blödsinn, gerade wenn die iSight nicht aktiv ist, aber trotzdem. Das mitgelieferte Progrämmchen PhotoBooth ist eine nette Spielerei, mehr auch nicht. Man kann damit per iSight Fotos von sich machen, verfremden, oder aber auch einfach so lassen und verschicken, in iPhoto ablegen oder was auch immer.

MagSafeFür uns ideal ist der neue MagSafe PowerAdapter. Das iBook hat seinen Gehäuseschaden nicht etwa durch die wenig liebevolle Behandlung unserer Tochter, sondern davon, dass ich mal bei verkabeltem iBook über das Stromkabel gestolpert bin. Zack, das flog das gute Teil vom Tisch. Das passiert mit dem magnetischen Netzteilstecker nicht mehr so leicht, der löst sich dann von alleine. Manchmal löst er sich auch zu einfach, wenn der Kater sich am Netzteil wärmt (grrrr) und beim übereilten Aufspringen dann das Kabel 1 cm mitnimmt. Ein Akkuleben verschwendet.

Hat man das MacBook auf den Beinen und steht auf, sollte man im Falle einer angeschlossenen Stromverbindung vorsichtig mit Rücksicht auf den MagSafe aufstehen. Denn auch dabei kann man das Kabel ziemlich leicht aus Versehen lösen. Der Magnet ist auf der anderen Seite ziemlich stark, wir hatten auch schon den Fall, dass der Stecker ohne seine Schutzkappe herumlag und dabei Sehnsucht nach dem MacBook entwickelt hat. Zu nahe gekommen, schwupp hatte er sich angehängt. Das war aber wirklich schon eine absonderliche Kombination. Zum Netzteil selbst: Das wird beim Ladevorgang richtig heiß. Da überlege ich schon manchmal, wo ich des denn ablege, damit es mir kein Loch irgendwo rein schmort. Nicht gut, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Das MacBook hat keinen manuellen Verschluß mehr, auch hier ist ein Magnet am Werke. Der zieht den Deckel gut zu und hält ihn erfreulich fest. Ich muß mir manchmal fast die Finger abbrechen, wenn ich nicht den richtigen Winkel erwische, um das MacBook zu öffnen.

MacBook RemoteMitgeliefert wird auch eine Fernbedienung, die Apple Remote. In Kombination mit Front Row kann man unbedarfte Freunde und Verwandte hinreichend beeindrucken. Zunächst ist das Staunen über das kleine weiße Zusatzteil im Ex-iPod-Shuffle-Look groß. Was ist das denn??? Eine Fernbedienung. Wozu braucht man denn sowas? Als Spielzeug? Als nettes Gimmick? Vielleicht auch für Präsentationen? In unserem Fall folgt eine Demonstration, wie man sich mit Front Row und der Apple Remote durch seine iPhoto oder auch iTunes Bibiliotheken arbeiten kann, wie iMovie oder iDVD Filme betrachten kann. Ein wenig mehr Flexibilität bei der Auswahl wäre mir allerdings schon sehr recht. Warum muß ich immer bis zur letzten Auswahl durchsrpingen und kann nicht eine übergeordnete Auswahl treffen? Die Einfacheit des Ganzen besticht jedoch.

Familientauglichkeit

Machen wir da weiter, wo wir im Absatz vorher aufgehört haben. Ältere Familienmitglieder lassen sich durch Fernbedienungsspielereien ziemlich einfach beeindrucken. Eine Vollbild-Diashow mit Fotos von der Enkelin, das ist schon was Tolles. Die Kehrseite der Medaille: bei Technik-unerfahrenen Menschen (vielleicht auch nur bei Apple-unerfahrenen) löst so eine einfache Fernbdienung eine gewisse Unsicherheit aus. Da sind zu wenig Knöpfe dran, die sind zu uneindeutig beschriftet. Wir mußten mehrfach erklären, wie man von einem Bild zum nächsten weiterkommt. Die Tasten sind außerdem noch einigermaßen filigran das läst auch wieder Scheu aus.

Das MacBook selbst kommt wegen seiner schwarzen Farbe beim Apple-Senior nicht so gut an. Er hat das eine oder andere Problem mit seinen Augen und ist generell nicht so für technische Produkte in schwarz zu haben. Es ist für ihn schlichtweg schlecht erkennbar, die weißen Buchstaben auf schwarzen Tasten. Die Farbwahl war aber letztendlich das, was mich davor bewahrte, dass wir Diskussionen über den weiteren Wohnort des MacBooks führen mußten. Ansonsten ist auch das MacBook ein ganz normaler Apple Computer und in seiner Benutzung vertraut.

MacBook mit Kind

Der Kleinkindtest verlief bislang ohne Schäden für das kleine Schwarze. Wir haben es bisher aber auch immer relativ gut abschirmen können. Die Kleine war nur in unserer Gegenwart am MacBook. Die Tastatur ist wesentlich besser für ein Leben mit Kleinkind geeignet, als die des iBooks. Die festen Tasten kann man nicht so einfach rausrupfen. Zum Glück ist auch das MacBook ziemlich robust und es kann einiges vertragen. Unsere Tochter ist seit dem Auspacken mit ihrer Mutter am Diskutieren, wessen Computer das MacBook denn nun ist. Die Ansichten hierüber gehen weit auseinander. So kommt es denn häufiger vor, das die junge Dame ratzfatz mal den Deckel zuschlägt, oder beschließt, wie will jetzt Enten (Fotos, Anm. d. Übersetzerin) gucken. Bei letzterem wird ziemlich wahllos auf der Tastatur rumgehauen, wobei sie auch immer wieder geheime Tastaturbefehle entdeckt. Ich vermisse da softwareseitig (im Standard-Benutzer, also wenn ich angemeldet bin) noch eine Kindersicherung, gerade wenn es ums Löschen von Daten geht... Die Hardware allerdings hat bisher noch keinen Schaden genommen. Lediglich die Fingerspuren auf dem Display und auf dem Gehäuse verraten, das unser schwarzer Mac noch einen kleinen Mitbenutzer hat. Da Merle ein großes Interesse am Mac vorlegt, ist das schon ein Kompliment, trotz aller Vorsichtmaßnahmen, die wir zum Schutz des Computers tätigen. Ganz abschirmen läßt er sich vor den kleinen Kinderhänden nicht, schon gar nicht, wenn man nur mal schnell etwas gucken oder schreiben will. Das Öffnen des MacBooks ist der Kleinen übrigens dank das starken Magneten noch nicht gelungen, ganz im Gegensatz zu ihren Fähigkeiten am iBook und am PowerBook.

Technische Daten bei Apple
mitgelieferte Software: Mac OS X in aktueller Version (10.4) und iLife 06

Fazit

Ich bin zufrieden mit dem MacBook. Nicht voll und ganz, ein paar Punkte gibt es denn doch zu bemängeln. Zum Beispiel die enorme Hitze, die sich auch im Normalbetrieb verbreitet. Ich will gar nicht wissen, was das für die eingebaute Hardware für Folgen haben kann. Der stark Blickwinkel-abhängige Kontrast und Farbansicht des Displays ist äußerst hinderlich, wenn man mal zu zweit Fotos oder Filme ansehen will. Für meine Ansprüche ist das MacBook absolut ausreichend, ich brauche kein MacBook Pro. Ich mag das Design, mir gefällt auch das matte Schwarz, nur die gut sichtbaren Fingerabdrücke stören mich. Als ich nach ein paar Wochen Nicht-Beachtung kürzlich das alte 14" iBook wieder hervorholte war ich schockiert, wie klobig es neben dem kleinen Schwarzen wirkt. So schnell kann man sich an etwas Neues gewöhnen und die Vorzüge gar nicht mehr bewußt wahrnehmen. Ganz kurz zusammengefaßt: Ein wunderbarer mobiler Mac mit ein paar kleinen Schwächen, ideal für den Privat-Anwender der gerne seinen Computer mitnehmen möchte.

(Stand: 13.März 2007)

MacBook Intel Core2Duo, schwarz

Hersteller: Apple
weitere Testberichte:
Mac-Essentials Laufzeittest 1 & 2, jeweils mit Videocast
Mac-Essentials Lüfterstress 1 & 2, jeweils mit Videocast
ZDNet, Notebookcheck (mit Benchmarktest)

Apfelwelten meint

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bei Apple: 1519,00 Euro
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